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Kronen Zeitung

01.12.2022, 14:00 Uhr
Österreich

AUFWANDSENTSCHÄDIGUNG

Geldregen im Unterhaus-Kick: „Schadet dem Fußball“

Michael Schütz

Die Erhöhung der Aufwandsentschädigung von 540 auf 720 Euro steuerfrei sorgt bei Verbänden und Klubs für heftige Diskussionen. Während etwa die Basketball-Szene die Aufstockung begrüßt, befürchtet das Kicker-Unterhaus eine Kostenexplosion.


Himmelhoch jauchzend und zum Tode betrübt. So ähnlich kann man die Reaktionen auf die Erhöhung der pauschalen Reiseaufwandsentschädigung von 540 auf 720 Euro steuerfrei im heimischen Breitensport zusammenfassen...

„Diese Erhöhung war seit Langem fällig und ein großer Wunsch fast aller Fachverbände bei den letzten Gesprächen“, jubelt Landessportdirektor Gerhard Rumetshofer. Handball-Präsident Hubert Gostner findet die Erhöhung ebenso grundsätzlich gut, äußert aber Bedenken: „Ich bin skeptisch, ob es den Handball dadurch weiterbringt. Man sollte zudem eher deckeln und nach tatsächlichem Reiseaufwand abrechnen!“ Auf die Euphoriebremse tritt dagegen Fußballverbandspräsident Gerhard Götschhofer: „Als Interessensvertreter der Vereine bin ich mir im Unklaren, ob ich mich freuen soll oder nicht. Ich möchte nicht wissen wie viele Spieler, die bisher 540 Euro abkassierten, nun die 720 verlangen!“

Finanzieller Genickbruch?

Was in finanziell harten Zeiten bei steigenden Energiekosten für viele Vereine zum Genickbruch werden könnte. Tatsächlich: Ein Gros der OÖ-Fußballvereine begrüßt die Erhöhung auf 720 Euro nicht. Kurt Baumgartner, Sportchef bei Landesligist Donau Linz, wird deutlich: „Es gibt sicher einige Klubs, die diesen Weg gehen können und damit Spieler von kleineren Klubs abwerben werden. Wir machen da sicher nicht mit, die Erhöhung schadet dem Fußball!“

Im Gegensatz zum Kicker-Unterhaus wird die aktuelle Erhöhung in der Basketballszene begrüßt.

„Weniger getrickst“

„Die Klubs tun sich leichter, es wird weniger getrickst werden, weil jetzt offiziell mehr bezahlt werden kann“, glaubt FCN-Nachwuchschef Dietmar Söllner, der auch bei den Schiedsrichtern nur Vorteile sieht: „Der Tagessatz von 60 Euro war zu knapp bemessen, es gab 15 Jahre keine Erhöhung.“


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